Samstag, 16. Dezember 2023
Spitzenspiel fand keinen Sieger
Von der Qualität lebte es nicht immer, das Spitzenspiel der Handball Bezirksklasse der Männer. Doch dafür war es an Spannung kaum zu überbieten. Und erst mit der letzten Aktion – die Uhr war bereits abgelaufen, wurde es entschieden. Nervenstark verwandelte der Horkheimer Philipp Aschenbrenner den Siebenmeter nach einer vorangegangenen Disqualifikation gegen den Richener Thomas Mairhofer. So sicherte er seiner Mannschaft zumindest noch einen Punkt. Unterm Strich stand ein 22:22-Unentschieden der Richener gegen die Zweitvertretung der Horkheimer, das sich für die TB-ler eher wie ein Punktverlust anfühlte. Doch es war gerecht. Denn zuvor hatten es die Kraichgauer nicht geschafft, trotz klarer Chancen den Sack zuzumachen. Und die Erfahrung, dass neun erzielte Tore in Halbzeit zwei gegen die Topmannschaft aus Horkheim trotz guter Abwehrleistung nicht zum Sieg reichen, war zwar schmerzhaft, aber folgerichtig.
Vorangegangen war ein von Anfang an umkämpftes Spiel zweier Mannschaften, die sich nichts schenkten. Richen begann gut und setzte sich durch zwei schnelle Tore aus dem Rückraum gleich mit 2:0 in Front. Doch eben jene frühe Abschlüsse aus dem Rückraum, die den anfänglichen Vorsprung beschert hatten, verhinderten in der Folge ein Ausbauen der Führung. Mitunter kamen sie zu früh, wirkten unvorbereitet und brachten so auch den Torwart der Gäste ins Spiel. Bis zum 8:8 in der 15. Spielminute entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich keine Mannschaft absetzen konnte. Das Horkheimer Angriffsspiel war sehr auf deren Kreisläufer, der zwar nicht immer angespielt wurde, zugeschnitten, doch mit seiner Präsenz und seinem Laufverhalten schaffte er es immer wieder zwei Richener Abwehrspieler, die dann an anderer Stelle fehlten, zu beschäftigen. Der Richener Angriff zeigte sich in der Folge ein wenig geduldiger, und mit der Einwechslung von Balazs Stadtmüller gelang es, mehr Tiefe in die Aktionen zu bringen – Siebenmeter waren die Folge. Doch die Quote vom Strich war ausbaufähig – im gesamten Spiel gelang es lediglich zwei der fünf ausgesprochenen Strafwürfe im Tor unterzubringen. So gingen die Gäste in der 20. Spielminute mit 8:10 in Führung. Bis zum Pausenpfiff des souveränen Schiedsrichtergespanns aus dem Handballbezirk Enz-Murr, Herbinger/Kapfenstein jedoch sollte sich das Blatt nochmal wenden. Ein Richener 5:1-Lauf hievte die Heimmannschaft mit 13:11 in Front.
Die zweite Halbzeit war von Beginn an sehr torarm und wurde von den Abwehrreihen geprägt. Als es in der 42. Minute 16:13 für Richen stand war das während des gesamten Spiels die höchste Führung einer Mannschaft, doch nicht gleichbedeutend mit einem Fingerzeig in Richtung Spielausgang. Vorne im Angriff hatte Richen es zwar geschafft, sich Chancen herauszuspielen und frei vor dem Tor aufzutauchen, doch es wurden nun immer mehr Nerven beim Abschluss gezeigt. Auf der anderen Seite drehte der mit 13 Treffern beste Torschütze des Spiels, der bereits erwähnte Philipp Aschenbrenner nochmals auf. So pirschten sich die Gäste heran und hatten zweieinhalb Minuten vor Schluss den Ausgleich zum 21:21 hergestellt. Im Gegenzug gelang Felix Dalferth das 22:21 und es war klar, dass der TB mindestens einen Punkt sicher haben sollten. Doch mehr sollte es auch nicht werden – denn die eingangs erwähnte Disqualifikation gegen Thomas Mairhofer nach einem Foul im Rückraum hatte folgerichtig den bereits erwähnten Siebenmeter mit bekanntem Ausgang zur Folge – Endstand 22:22.
Richen beendet die Vorrunde nach Minuspunkten gemeinsam mit dem TSB Horhheim 2 auf dem dritten Tabellenplatz, und sollte damit auch zufrieden sein. Zwar drücken zwei Unentschieden in der heimischen Hardwaldhalle, bei denen erst in der Schlusssekunde der Ausgleich kassiert wurde, ein wenig aufs Gemüt. Doch das Punkteverhältnis von 10:6 lässt für die Rückrunde noch sämtliche Optionen offen. Weiter geht es da am 26. Januar 2024 mit dem Nachholspiel bei der SG Heuchelberg 2 am ungewohnten Freitagabend. Anpfiff ist um 20:15 Uhr in der Sporthalle Nordheim.
Für den TB Richen spielten: Fabian Immink, Martin Appel (beide im Tor); Felix Dalferth (5), Thomas Mairhofer (4), Robin Renz (3), Balazs Stadtmüller (3), Nicolas Altrieth (2), Markus Gottstein (2), David Müller (2/2), Stefan Pretz (1), Stefan Appel, Sebastian Fecker, Tobias Gimber, Julian Müller.
Bericht: Martin Appel