Spielbericht TSV Weinsberg 2 – Herren

Sonntag, 15. Januar 2023

Der Widerholungscoup gelingt nicht – Herren verkaufen sich in Weinsberg teuer

Die eingangs befürchtete kalte Dusche gab‘s nur nach dem Spiel. Dennoch war für die Richener Handballer beim Tabellenführer TSV Weinsberg 2 nichts zu holen. Bei der 29:20-Niederlage zogen sich die Kraichgauer achtbar aus der Affäre, schafften es dabei, den Favoriten in deren eigenen vier Wänden unter 30 Toren zu halten – was bislang noch keiner anderen Mannschaft gelungen ist.

Eine Wiederholung des Überraschungssiegs im letzten Spiel vor Weihnachten gelang somit nicht. Und trotzdem ging die Mannschaft von Trainer Peter Himmelsbach erhobenen Hauptes vom Platz, wohlwissend, dass es mit 20 eigenen erzielten Toren schwer bis unmöglich wird, Punkte mitzunehmen.

Die Anfangsphase in der Weinsberger Weibertreuhalle gestaltete sich relativ ausgeglichen und die Gäste waren bis zur zehnten Spielminute voll im Soll. Vorne wurden die Angriffe diszipliniert zu Ende gespielt und die defensiv ausgerichtete TSV-Abwehr wurde meist aus dem Rückraum überwunden. Die Talentschmiede der Weinsberger hingegen spielte vorne einen sehr schnellen Ball und schloss ihre Angriffe immer wieder über die Außen, wo sie vor allem in Person von Philipp Brodmann einen sehr treffsicheren Schützen hatten, ab. Mit voranschreitender Spieldauer büßte Richen vor allem im Angriff seine Disziplin etwas ein, nahm sich unvorbereitete Würfe und auch in der Chancenverwertung war Luft nach oben. Hinzu kam, dass sich nicht mehr ausschließlich auf das eigene Spiel konzentriert wurde, sondern dass man sich mehr und mehr auch mit den eigenen Fehlern oder den Entscheidungen der Schiedsrichter beschäftigte. Dies spielte der Heimmannschaft in die Karten und so schraubte der TSV Weinsberg seine Führung bis zur Pause auf 13:8 hoch.

Nach dem Seitenwechsel war die Vorentscheidung relativ bald gefallen. Spätestens beim 18:10 in der 36. Minute rechnete niemand mehr mit einem Sieg des Außenseiters. Zu groß war die Überlegenheit der jungen Weinsberger Mannschaft, die vor allem durch ihr druckvolles und temporeiches Angriffsspiel immer wieder zu klaren Torgelegenheiten kam. Die Führung schraubten sie so zwischenzeitlich bis auf elf Tore Differenz hoch (27:16). Da waren 49 Minuten gespielt. In einer letzten Auszeit verlangte Trainer Peter Himmelsbach von seiner Mannschaft, das Spiel vernünftig zu Ende zu bringen und rief das Ziel aus, keine 30 Gegentore zu kassieren; um am Ende mit weniger als zehn Toren Unterschied rauszugehen. Damit schien er seine Truppe angefixt zu haben. Denn der Kampfgeist erwachte noch einmal – unabhängig des Spielstandes wurde um jeden Ball gekämpft. Lediglich zwei Mal musste Torwart Martin Appel in der verbleibenden Spielzeit den Ball noch aus dem Netz holen. Und bei einer etwas besseren Chancenverwertung vorne im Angriff hätte der Rückstand mehr als bis auf 29:20 verkürzt werden können. Zugegeben werden muss auch, dass der Weinsberger Trainer es sich in der Schlussphase erlauben konnte ob des bereits entschiedenen Spiels etwas durchzuwechseln und seinen Leistungsträgern eine Verschnaufpause zu gönnen. In Anbetracht der Tatsache, dass er im Gegensatz zu den ersatzgeschwächten Richenern auf seinen kompletten Kader zurückgreifen konnte nicht mehr als fair.

Nach der verschmerzbaren Niederlage wartet nächste Woche mit dem Heimspiel gegen den FSV Bad Friedrichshall auf Richen ein Spiel, das gewonnen werden sollte, um den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle herzustellen. Auch in Anbetracht der Niederlage des Hinspiels Anfang November ist der TB auf Revanche aus. Gespielt wird am Sonntag um 18 Uhr in der Hardwaldhalle Eppingen (neue Halle).

Es spielten: Martin Appel, Lukas Sommerfeld (beide im Tor); Felix Dalferth (6), Stephan Schneider (3), Jochen Schwenda (3), Robin Renz (2), Thomas Mairhofer (2), Julian Müller (2), Sebastian Fecker (2), David Müller.

Bericht: Martin Appel