Samstag, 25. Januar 2025
Die Serie hält
Alles andere als schön, aber dafür umso erfolgreicher: Mit einem hauchdünnen 23:22 Sieg im Gepäck kamen die Richener Handballer von ihrem Auswärtsspiel bei der HA Neckarelz 2 zurück. Es war der fünfte Sieg in Folge, der die Richener ins Mittelfeld der Bezirksliga Heilbronn-Franken katapultiert. Nach einem Horrorstart und 1:11 Punkten nach den ersten sechs Spielen grüßen die Kraichgauer nun von Platz 5 und haben sich ein kleines Polster zu den hinteren Gefilden der Tabelle verschafft.
Das Spiel in der Neckarelzer Pattbergerhalle fällt unter die Kategorie „Not gegen Elend“. Der TB, mit gerade mal zwei Auswechselspielern auf der einen Seite, und die Heimmannschaft zwar mit voller Kapelle, aber vielen jungen und im Aktivenbereich noch unerfahrenen Spielern auf der anderen Seite ließen bereits im Vorfeld keine Leckerbissen vermuten – und so kam es auch. Unschöner Höhepunkt des Spiels war der unglückliche Zusammenprall des Richeners Julian Müller mit einem Neckarelzer Abwehrspieler 40 Sekunden vor Schluss. Stark blutend und mit Platzwunden am Kopf wurden beide nach dem Spiel vom Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Vorsichtige Entwarnung gab es noch am Abend; außer den Platzwunden konnte nichts weiter festgestellt werden.
Zuvor taten sich die Richener vor allem im Angriff schwer und schafften es zu selten, Tempo aufzunehmen „Von außen wirkte es auf mich, als hätten wir Betonklötze an den Beinen“, fasste es Trainer Peter Himmelsbach nach dem Spiel treffend zusammen. So schafften es die Turner vor allem in der Anfangsphase nicht dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken und hatten es ihrer soliden stehenden Abwehr zu verdanken, dass Neckarelz nicht davonzog, sondern meist nur ein Tor vorlegte, das der TB dann ausglich. In der 23. Spielminute drehten die Gäste dann den Spieß um und gingen, bedingt durch etwas mehr Druck im Angriffsspiel, mit drei Toren in Folge gar mit 10:8 in Führung. In die Pause gerettet wurde der Vorsprung nicht – Neckarelz glich zum 10:10 aus und so ging es nach dem Seitenwechsel wieder von vorne los.
Im zweiten Durchgang hatte Richen weiter Vorteile, schaffte es aber nicht, sich entscheidend abzusetzen. Zu oft wurde zu früh der Torabschluss gesucht und es fehlte der Druck beim Spielaufbau. „Hier haben wir es uns durch die vielen Querpässe von Halb auf Halb schwer gemacht“, befand Trainer Himmelsbach und nannte einen Grund dafür, dass es bis zum Schluss spannend blieb. Zu Gute kam seiner Mannschaft, dass auch das Spiel der Neckarelzer Reserve fehlerhaft war und sie immer wieder durch Stürmerfouls Ballverluste hinnehmen musste. Der Siedepunkt des Spiels war 40 Sekunden vor Schluss beim Spielstand von 22:22 erreicht. Richen hatte Ballbesitz und bei passivem Vorwarnzeichen des souveränen Schiedsrichters Michael Roll waren drei Pässe angezeigt, als es zu dem erwähnten Zusammenprall kam. Nach zehnminütiger Spielunterbrechung drosch Markus Gottstein den Ball mit etwas Glück in die Maschen und es galt den letzten Neckarelzer Angriff ohne Gegentreffer zu überstehen. Und dies gelang: einen letzten, direkt auszuführenden Freiwurf knallten die Heimmannschaft an die Oberkante der Latte. Der Rest war Jubel pur, und die Hoffnung, dass außer den Platzwunden beiden Spielern nichts weiter passiert ist.
Bereits am Sonntag steht das nächste Spiel an. Um 18 Uhr gastiert mit der HSG Dittigheim/ Tauberbischofsheim 2 der direkte Tabellennachbar in der Eppinger Hardwaldhalle.
Für den TB Richen spielten: Fabian Immink, (im Tor); Markus Gottstein (5), Stephan Schneider (4), Robin Renz (3), Julian Müller (3), Stefan Pretz (3), David Müller (3/2), Sebastian Fecker (2), Thomas Uhler.
Bericht: Martin Appel