Sonntag, 29. Oktober 2023

Richener Handballer bringen zwei Punkte mit

Das war ein hartes Stück Arbeit: im Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft des TSV Willsbach siegten die Richener Handballer mit 24:26. Nach der Auftaktniederlage gegen den TV Hardheim 2 zu Saisonbeginn war es der dritte Sieg in Serie, was der Stimmung im Kraichgau natürlich guttut – vor allem auch wenn man an den Horrorstart mit fünf Niederlagen in Folge aus der Vorsaison denkt. Das Spiel im SportCentrum Obersulm war ein sogenanntes Phasenspiel. Denn immer war es eine Mannschaft, die dominierte und ihre Phase hatte. Dass der Sieger am Ende TB Richen und nicht TSV Willsbach 2 hieß lag in erster Linie an der Routine und Erfahrung der Gäste. Denn im Gegensatz zur Heimmannschaft waren in den entscheidenden Phasen erfahrene Spieler auf der Platte und lenkten die Partie geschickt. Doch der Reihe nach.

Die Gäste kamen vor allem im Angriff nur schlecht aus den Startlöchern. Zum einen fehlten in Person von Markus Gottstein, Thomas Mairhofer, Robin Renz und Nicolas Altrieth wichtige Stützen. Weiter war es das erste Spiel der Saison unter Harzbedingungen, womit die TB-ler vor allem anfangs ihre Schwierigkeiten hatten. Ungenaue Pässe, Fangfehler sowie misslungene Torabschlüsse standen auf der Tagesordnung. Noch dazu gingen die Richener zu sehr in Zweikämpfe, anstatt den Ball laufen zu lassen und sich die Torgelegenheiten zu erspielen. Hinten in der Abwehr wurde zu sehr ausgeholfen, wodurch die jungen und flinken Angreifer der Heimmannschaft immer wieder frei vor Torwart Fabian Immink auftauchten. Die anfängliche 5:2-Führung schraubte Heim so bis zur 26. Minute auf 11:6 hoch. Das sollte Phase 1 der Heimmannschaft gewesen sein. In der Folge sollte Richen das Zepter übernehmen. Tom Reimold von Rechtaußen machte den Auftakt, ehe David Müller sich nervenstark vom Siebenmeterpunkt zeigte. Besonders wertvoll war Stephan Schneider in dieser Phase. Zwei blitzsaubere Treffer erzielte er von Linksaußen und der Anschluss war hergestellt. Zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt kam die Halbzeitpause. Denn sie unterbrach den Richener Lauf zumindest zeitlich. Die vier Tore in Serie machten aus dem 11:5-Rückstand ein dann doch relativ freundlich ausschauendes 11:9. Auch der Fakt, dass der TB diese innerhalb von nicht mal vier Minuten erzielt hatte, war beeindruckend.

Das sollte zusätzlichen Auftrieb für Durchgang zwei geben. Beim 13:13 war der Ausgleich erstmals wieder hergestellt und Richen sollte die Phase weiter für sich beanspruchen. Vorne hatte man sich allmählich an das Spielgerät gewöhnt und im Rückraum machte sich das Mitwirken von Sebastian Kreiter und Tobias Gimber, die in den entscheidenden Momenten den Überblick bewahrten, positiv bemerkbar. Weiter spielten den Richenern die in dieser Phase zahlreichen Willsbacher Zeitstrafen in die Karten. Die sich ergebenden Räume wurden genutzt und das Spiel langsam aber sicher gedreht. 16:21 lagen die Gäste in Front und es waren noch zwölf Minuten auf der Uhr. Doch das sollte es noch nicht gewesen sein. Willsbach 2 übernahm wieder das Zepter. Immer wieder kamen die Spieler der Heimmannschaft zu leicht und zu nah an den Kreis, nachdem der TB zu passiv verteidigt hatte. Der Vorsprung schmolz dahin; drei Minuten vor Schluss war es nur noch ein Tor. Doch es sollte reichen. Erst Stephan Schneider von Linksaußen und anschließend Sebastian Fecker von der anderen Seite machten den Deckel drauf. Am Ende stand ein 24:26-Auswärtssieg gegen einen technisch gut ausgebildeten und flinken Gegner, dem in der entscheidenden Phase wohl auch aufgrund des jungen Durchschnittsalters die Durchschlagskraft fehlte.

In der Liga geht es weiter Schlag auf Schlag. Bereits am kommenden Sonntag gastiert die Verbandsliga-Reserve der Sportunion Neckarsulm in der Eppinger Hardwaldhalle (neue Halle). Es darf mit einem ausgeglichenen Spiel gerechnet werden. Anpfiff ist um 18 Uhr.

Für den TB Richen spielten: Fabian Immink, Martin Appel (beide im Tor); Felix Dalferth (8/2), Sebastian Fecker (4), Julian Müller (4), Stephan Schneider (3), Tobias Gimber (3), David Müller (3), Tom Reimold (1), Christopher Kaufmann, Stefan Appel, Sebastian Kreiter, Stefan Pretz.

Bericht: Martin Appel