Spielbericht Herren – SV Obrigheim

Sonntag, 13. November 2022

Warten auf die ersten Punkte

Der ungeschlagene Tabellenführer war eine Nummer zu groß. Gegen den Bezirksliga-Absteiger und Aufstiegsfavoriten SV Obrigheim hatten die Richener Handballer nichts zu bestellen und verloren am Ende mit 23:35. Etwas Zählbares wäre einer Sensation gleichgekommen, denn zu den Langzeitverletzten Stefan Pretz und Markus Gottstein gesellten sich in Person von Felix Dalferth und Robin Renz weitere wichtige Stützen. Dennoch hatte Trainer Peter Himmelsbach eine ordentliche Truppe, der es jedoch an der notwendigen Eingespieltheit gefehlt hatte, beisammen. Auf der anderen Seite stand mit dem SV Obrigheim eine wuchtige Mannschaft mit großgewachsenen Rückraumspielern, schnellen Außen und einem äußerst präsenten Kreisläufer – kurzum mit dem TSV Weinsberg 2 einer der Top-Anwärter auf den Aufstieg in die Bezirksliga.

Das Spiel am Sonntagabend in der wieder einmal gut gefüllten Hardwaldhalle war recht schnell eine einseitige Angelegenheit. Die Kraichgauer taten sich vor allem im Rückraum anfangs sehr schwer gegen den groß gewachsenen Innenblock und die tendenziell offensiv ausgerichtete Abwehrformation der Obrigheimer Mannschaft. Dies machte sich auch beim Spielstand von 1:5 in der zehnten Spielminute bemerkbar. Immer wieder, jedoch unterm Strich wohl dennoch zu selten, versuchten die TB-Angreifer demnach über die Außenpositionen zum Torerfolg zu kommen. Zugegebenermaßen hatten sie dabei das Glück nicht unbedingt auf ihrer Seite, als zwei Tore aufgrund von Übertritt aberkannt wurden. So war das 6:8 aus TB- Sicht in Durchgang eins auch das Höchste der Gefühle. Da waren 17 Minuten gespielt. Der Angriff der Gäste hingegen zeigte sich sehr variabel; und die hochgewachsenen Rückraumspieler strahlten zum einen selbst Torgefahr aus und wussten es, die Freiräume, die sie dadurch am Kreis schufen auch ihrem sehr agilen Kreisläufer zu Gute kommen zu lassen. So schraubten sie die Führung bis zum Pausenpfiff des Schiedsrichtergespanns Mezger/Hayn auf 16:8 hoch, profitierten dabei auch mehrfach von unsauber gespielten Pässen und damit einhergehenden Ballverlusten im Richener Angriff.

Trotz wenig Aussicht auf etwas Zählbares nahm sich Richen in der Pause vor, den zahlreich erschienen Zuschauern eine ordentliche Leistung zu bieten und vor allem die Angriffsleistung aus Halbzeit eins zu überbieten. Und das sollte mit ordentlichen 15 Toren auch gelingen. Auch wurde es geschafft, den Rückstand bis Mitte der zweiten Halbzeit nicht weiter anwachsen zu lassen; 17:24 leuchtete es nach 46 Minuten von der Anzeigetafel. Und vorne gelang es etwas besser, die Angriffe über die Außenpositionen abzuschließen, auch aus dem Rückraum sollte etwas mehr gelingen. Hier waren Tobias Gimber und Jochen Schwenda die erfolgreichsten Schützen. Hinten in der Abwehr war gegen Ende des Spiels jedoch immer deutlicher zu sehen, dass die TB-ler in der Konstellation noch nie zusammengespielt haben und die Abstimmung nicht gegeben war. Dies wussten die abgezockten Obrigheimer zu nutzen und schafften es die Führung bis zum Ende auf zwölf Tore hochzuschrauben.

23:35 stand es nach 60 Minuten; und trotz des mehr als deutlichen Ergebnisses konnte TB-Trainer Peter Himmelsbach der zweiten Halbzeit etwas Positives abgewinnen: „15 Tore in einer Halbzeit gegen den Tabellenführer können sich sehen lassen, vor allem wenn man bedenkt, dass unser ohnehin dezimierter Rückraum durch die zeitweiligen Ausfälle von Torben Wiedner und Julian Müller zusätzlich geschwächt war“, so der Übungsleiter. Dennoch: auf der Habenseite steht weiter die 0 und es gilt konzentriert weiter zu arbeiten und den Kopf trotz vier Niederlagen aus vier Spielen nicht in den Sand zu stecken.


Das nächste Spiel findet am Samstag bei der HSG Staufer Bad Wimpfen/Biberach statt. Anpfiff ist um 18:30 Uhr in der Bad Wimpfener Stauferhalle.

Für den TB Richen spielten: Martin Appel, Fabian Immink (beide im Tor); Jochen Schwenda (5), Thomas Mairhofer (3), Sebastian Fecker (3), Tobias Gimber (3), Julian Müller (3/1), Torben Wiedner (2), Nicolas Altrieth (2/1), David Müller (1), Stephan Schneider (1), Tom Reimold, Christopher Kaufmann.

Bericht: Martin Appel