Spielbericht Herren – SG Schozach-Bottwartal 3

Samstag, 22. Oktober 2022

Katerstimmung im Kraichgau

Das hat man sich anders vorgestellt beim TB Richen. Im faktisch ersten Saisonspiel – die eigentliche Ouvertüre konnte bekanntlich aufgrund des undichten Dachs in der Bad Friedrichshaller Kochertalhalle nicht angepfiffen werden – zog die Mannschaft des neuen Trainers Peter Himmelsbach vor eigenen Rängen gegen die dritte Mannschaft der SG Schozach-Bottwartal mit 21:24 knapp den Kürzeren.

Personell geschwächt – mit Markus Gottstein, Stefan Pretz, Robin Renz, Thomas Mairhofer, Tom Reimold und Martin Appel fehlten etablierte Kräfte – gingen die Richener in die Partie. Zwar halfen in Person von Stefan Appel, Torben Wiedner, Christopher Kaufmann und Heiko Braun erfahrene und altgediente Spieler aus, doch die Eingespieltheit war, wie hinten raus zu sehen war, nicht gegeben. Dennoch wäre ein Sieg gegen das bis dato punktlose Schlusslicht möglich gewesen.

In der Anfangsphase bot sich den zahlreich erschienenen Zuschauern eine relativ ausgeglichene Partie. Die Heimmannschaft spielte ihre Angriffe geduldig und diszipliniert aus, schaffte es beim Torabschluss jedoch nicht immer die notwendige Konzentration an den Tag zu legen und warf den Torwart der Gäste zunehmend warm und ins Rampenlicht. So ließ die erste TB-Führung bis zur 13. Spielminute auf sich warten. Stefan Appel war es, der aus dem Rückraum zum 6:5 einnetzte und so eine 5:1-Serie einleitete. Für Unruhe im Richener Spiel und Unverständnis bei Trainer Himmelsbach sorgte die Rote Karte gegen Nicolas Altrieth in der 25. Minute. Dennoch schafften es die TB-ler die Führung in die Pause zu retten und lagen bei der Pausensirene mit 14:11 in Führung. Dennoch: bei konsequenterer Chancenverwertung hätte die Führung Minimum sechs Tore Differenz betragen können.

In der zweiten Halbzeit ging die taktische Disziplin im Angriff mehr und mehr verloren. Überhastete Abschlüsse und nicht zu Ende gespielte Spielzüge ließen den Gast Lunte riechen. So wurde aus der 14:11-Pausenführung bis zur 50. Minute ein 16:20-Rückstand. Lediglich zwei Tore innerhalb von 20 Minuten waren am Ende zu wenig, um das Ruder noch einmal herumreißen zu können. Dennoch war die Gelegenheit, zumindest einen Punkt zu ergattern in der hektischen Schlussphase, in der Richen bis auf ein Tor aufschließen konnte, da. Auch bedingt durch eine taktische Umstellung auf einen vorgezogenen Verteidiger auf der Mitte wurden die Wirkungskreise des Gästeangriffs eingeschränkt und es kam nochmal Spannung ins Spiel. Doch vorne gelang es nicht, eine Überzahlsituation konsequent zu Ende zu spielen und hinten wurden unnötige Siebenmeter verursacht, wodurch die Gäste am Ende ihren ersten Saisonsieg nach Hause schaukeln konnten. 21:24 stand es am Ende und ganz Richen war sich einig: sieben Tore in der zweiten Halbzeit sind einfach zu wenig, um ein Spiel zu gewinnen.

„Auf der einen Seite ist das Ergebnis natürlich enttäuschend und ernüchternd“, meinte ein geknickter Trainer Himmelsbach nach dem Spiel. „Doch andererseits gab es auch Positives und nach der durchwachsenen Vorbereitung mit nur einem Trainingsspiel ist es auch nicht überraschend, dass wir uns weiter einspielen müssen, bis ein Rad ins andere greift“, so Himmelsbach weiter.

Weiter geht es für Richen erst am Sonntag, dem 06. November. Dann treffen die Kraichauer auswärts in der Neuenstädter Helmbundhalle auf die HSG Kocherürn/Stein.

Für den TB Richen spielten: Lukas Sommerfeld, Heiko Braun (beide im Tor); Julian Müller (7/2), Felix Dalferth (4), David Müller (2), Sebastian Fecker (2), Stefan Appel (2), Nicolas Altrieth (2/1), Jochen Schwenda (1), Stephan Schneider (1), Christopher Kaufmann, Torben Wiedner, Tobias Gimber.

Bericht: Martin Appel