Sa, 01. Februar 2020
Richener Handballer waren in Flein nicht zu beneiden
Das Positive zuerst. Die Richener Handballer sind angetreten zu ihrem Spiel bei der zweiten Mannnschaft des TV Flein, und es hat sich niemand von den verbleibenden Spielern verletzt. Denn das Letzte, was die Mannschaft von Trainer Gunther Ohr nun noch gebrauchen kann, sind weitere Ausfälle. Doch das war es leider schon auch an Positivem. Das Spiel ging mehr als deutlich, mit 39:16 verloren, und selten war eine Richener Mannschaft erleichterter, als die 60 Minuten endlich vorbei waren als am Samstagabend in der Fleiner Sandberghalle. Zu einseitig war die Partie, und auch der Heimmannschaft dürfte das Spiel trotz des überdeutlichen Sieges keinen großen Spaß gemacht haben.
Hätte sich nicht der sich eigentlich im Handball-Ruhestand befindliche Andreas Krieg bereit erklärt auszuhelfen- die Richener hätten kaum eine vollständige Truppe gestellt bekommen. Mit Jochen Schwenda, Sebastian Kreiter, Markus Gottstein, Stefan Pretz, Tim Schubert und Lukas Sommerfeld fehlte nummerisch fast eine ganze Mannschaft. Schade, denn mit dem Trend der drei letzten Spiele im Rücken wäre bei einer besseren Besetzung sicherlich ein besseres Ergebnis möglich gewesen.
Zum Spielverlauf gibt es nicht allzu viel zu erwähnen. Richen startete noch ganz gut in die Partie; doch bereits am Anfang war zu sehen, dass die Abwehr und das, was die Kraichgauer vor Wochenfrist beim Fast-Punktgewinn gegen den Tabellenführer HSG Hohenlohe 60 Minuten lang im Spiel hielt, heute kein Faktor werden sollte. Denn die Abwehr samt Torwart bekam von Anfang an kaum einen Zugriff auf das Angriffsspiel der Heimmannschaft. Dennoch ging es bis zur achten Minute im Gleichschritt voran und der TB war beim 4:4 voll im Soll. Hatte der Angriff die Probleme in der Verteidigung anfangs noch kompensieren können, so lief in der Folge auch vorne beim Spielaufbau immer weniger zusammen. Zu sehr rieben sich die Rückraumspieler an der gegnerischen Abwehr auf, suchten dabei immer wieder unnötigen, Kraft-kostenden Kontakt, anstatt die Bälle auf die Außenspieler zu legen. Fünf Fleiner Tore in Serie waren die Folge, und beim 9:4 für den TV Flein 2 bat Trainer Gunther Ohr seine Mannschaft zur ersten Auszeit. Im Anschluss wurde es nicht besser. Fehlende Richener Wechselmöglichkeiten und damit einhergehende konditionelle Probleme spielten der Heimmannschaft, die mit 14 Mann antrat, in die Karten. Die offensiv ausgerichtete 4:2- Variante der Richener klappte kaum, und auch bei der defensiveren 6:0- Ausrichtung wurden die Richener vom starken Rückraum der Heimmannschaft nahezu erschossen. So stand es zur Pause 19:8 und das Spiel war längst entschieden.
Nach dem Seitenwechsel bauten die Fleiner ihre Führung Tor für Tor aus. 25:10 stand es in der 36. Spielminute. Ein zugegebenermaßen kurzes Richener Zwischenhoch mit drei Toren in Folge war nicht mehr als ein Strohfeuer. Der Angriff der Heimmannschaft konnte bis zum Schlusspfiff fast nach Belieben schalten und walten, und Richen gab sich, wer mag es den TB- lern verdenken, gegen Ende mehr und mehr auf. Trostpflaster war, dass den Fleinern mit dem Schlusspfiff der 40. Treffer verwehrt blieb. Doch auch das Ergebnis von 39:16 war deprimierend genug.
Dennoch: Richen tut nun gut daran, das Spiel so schnell wie möglich zu vergessen und sich für den Rest der Saison auf seine zweifelsohne vorhandenen Qualitäten und das, was sie in den vorigen drei Spielen so stark gemacht hat, zu besinnen.
Positiv ist, dass der Spielplan nun drei spielfreie Wochenenden vorsieht und die TB-ler die Zeit nutzen können, um ihre Wunden zu lecken. Weiter geht es erst am Samstag, 29. Februar mit dem Heimspiel gegen den SV Heilbronn am Leinbach. Anpfiff ist um 20 Uhr in der Hardwaldhalle (neue Halle).
Für den TB Richen spielten: Martin Appel (im Tor); Michael Haag (5), Robin Renz (4), Thomas Mairhofer (3), Julian Müller (3/2), Andreas Krieg (1), Sebastian Fecker.