Sa, 15. Januar 2022
Ein Satz mit X…
Einen Abend zum Vergessen erlebten die Richener Handballer am Samstag in der Eppinger Hardwaldhalle. Zu Gast war die zweite Mannschaft des TSV Weinsberg – und die nahm am Ende beide Punkte mit nach Hause an die Weibertreu. 9:27 leuchtete es am Ende von der Anzeigetafel, und nein, diese hatte keinen Defekt. Es ging alles mit rechten Dingen zu, und das verbliebene Häufchen Richener Spieler konnte einem fast schon leidtun.
Jochen Schwenda, Sebastian Fecker, Julian und David Müller, Ruven Renz und Thomas Mairhofer – das war nicht die Startaufstellung für das Spiel gegen die ambitionierte Zweitvertretung des TSV, sondern die Liste der fehlenden Spieler. Dementsprechend war bereits im Vorfeld klar, dass es sehr schwer werden würde. Als dann auch noch Felix Dalferth in der Anfangsphase verletzt runter musste, nahm das Elend seinen Lauf.
Gleich von Beginn an war zu sehen, dass Richen dieses Spiel heute im Angriff verlieren sollte. Denn hinten in der Abwehr stand man weitgehend souverän und hatte die Gäste aus dem Positionsspiel ganz gut im Griff. Schade nur, dass die Gäste über das Positionsspiel kaum etwas machen musste, denn ein Großteil deren Tore resultierte aus Tempogegenstößen. Und hätte Torwart Lukas Sommerfeld nicht einen absoluten Sahnetag erwischt und etwa die Hälfte aller Tempogegenstöße entschärft – nicht auszudenken. So ging Richen mit einem, immerhin einstelligen Rückstand von „nur“ neun Toren in die Pause. 4:13 stand es in der Halbzeit und es galt, Lösungen und Ideen für das doch stark improvisierte Angriffsspiel zu finden. Symptomatisch war, dass nach der verletzungsbedingen Auswechslung von Dalferth Torwart Martin Appel auf Halbrechts und Rechtsaußen ranmusste. Mit Markus Gottstein war nur noch ein etatmäßiger Rückraumspieler verblieben; und zu allem Unglück konzentrierte sich die Abwehr der Weinsberger stark auf Gottstein. So war es den Gästen ein Leichtes die Führung Tor für Tor hochzuschrauben. Dabei konnten sie sich den Luxus erlauben, neben mehreren Kontern auch drei von vier Siebenmeter-Strafwürfen zu verwerfen. So stand am Ende ein 9:27 und auf Richener Seite waren erleichterte Gesichter zu sehen, dass es endlich vorbei war.
„Wir haben gespielt“, bilanzierte Kreisläufer Stefan Pretz nach den 60 Minuten, und spielte damit auf die zahlreichen coronabedingten Spielausfälle auch an diesem Wochenende an. Dies wird auch noch eine Weile so weitergehen. Und Richen und auch allen anderen Mannschaften wird nichts Anderes übrig bleiben, als von Woche zu Woche zu planen.
Sollte die Pandemie es zulassen, steht am kommenden Samstag das Spiel bei der zweiten Mannschaft des TV Mosbach an. Hier sollte sich Richen berappeln und der ein oder andere ausgefallene Spieler wieder zur Mannschaft stoßen, sodass Wiedergutmachung für das Erlebnis betrieben werden kann. Anpfiff am Samstagabend ist um 20 Uhr in der Mosbacher Jahnhalle.
Für den TB Richen spielten: Lukas Sommerfeld (im Tor); Markus Gottstein (2), Martin Appel (2), Nicolas Altrieth (2), Stefan Pretz (1), Oliver Karg (1), Stephan Schneider (1), Tom Reimold, Felix Dalferth, Robin Renz.
Bericht: Martin Appel