Samstag, 26. März 2022
Richener Männer kommen nicht mehr in Fahrt
Auf dem Papier wurde das Hinspiel zwar gewonnen – nämlich am grünen Tisch durch den Einsatz eines nicht spielberechtigten Bad Friedrichshaller Spielers – dennoch wollten die Richener Handballer am Samstagabend Wiedergutmachung für die sportlich erlittene 20:24-Schlappe aus der Vorrunde betreiben. Dabei sind sie bei ihrem Vorhaben gescheitert: mit 20:27 erlitten sie eine bittere Heimniederlage und versäumten es ihr Punktekonto aufzubessern.
In Person von Markus Gottstein, Felix Dalferth, Julian Müller und Stefan Pretz fehlten wichtige Stützen; und nach der Roten Karte gegen Tobias Gimber in der 21. Spielminute fehlten weitere Wechselmöglichkeiten und die Ordnung und Struktur auf dem Spielfeld kam mehr und mehr abhanden.
Fast schon traditionsgemäß kam die Heimmannschaft schlecht aus den Startlöchern und lag nach neun Minuten bereits mit 1:5 in Rückstand. Bereits hier war zu sehen, wo der Schuh besonders drückte: nämlich beim Spielaufbau. Kaum Spielfluss kam vorne im Angriff zu Stande und es war zu sehen, dass der Richener Rückraum in der Besetzung kaum zusammengespielt hat. Was fehlte waren darüber hinaus die einfachen Tore aus der zweiten Reihe; und je länger das Spiel dauerte, desto besser kam der Torwart der Gäste, Maximilian Veith, ins Spiel. Hinten in der Abwehr konzentrierten sich die Richener zu sehr auf den Bad Friedrichshaller Kreisläufer, wodurch der Rückraum der Kochertäler zu viele Freiräume hatte und immer wieder zu unbedrängt zum Wurf kam. Zwar wurde es in der Folge vor allem vorne im Angriff besser und die Außen, allen voran der junge Stephan Schneider, kompensierten das, was der Rückraum an diesem Abend nicht hinbekommen sollte. So gelang es in der 14. Spielminute, am Ende eines 5:0- Laufs mit 6:5 in Führung zu gehen. In jener Phase, in der sich die TB-ler zu berappeln schienen, kam die Rote Karte gegen Tobias Gimber, wodurch der ohnehin schon dezimierte Rückraum weiter dezimiert wurde. Fortan lief kaum noch etwas zusammen, und auch die Außenspieler kamen kaum noch zum Torwurf. Die technischen Fehler häuften sich und die offensiv ausgerichtete Abwehr der Bad Friedrichshaller machte es der unerfahrenen Richener Mannschaft noch schwerer. So ging es beim Stand von 10:14 für die Gäste zum Pausentee.
Auch im zweiten Durchgang gelang die erhoffte Trendwende nicht. Ganz im Gegenteil: Je länger das Spiel dauerte, desto häufiger scheiterten die Richener beim Torabschluss und verhalfen den Gästen somit auch im Angriff zu Sicherheit und Selbstbewusstsein. Den entstehenden Frust entluden die Richener in unnötigen Diskussionen und schafften es daher nicht, den Bock noch einmal umzustoßen. Über die Spielstände von 13:18 und 17:23 setzte sich der FSV Bad Friedrichshall bis zum Schlusspfiff auf 20:27 ab und feierten einen verdienten Auswärtssieg. Auf Richener Seite bleibt zu hoffen, dass die Luft nicht bereits jetzt schon raus ist. Sportlich im Niemandsland der Tabelle, sollten die verbleibenden Spiele genutzt werden, um noch den ein oder anderen Platz nach oben zu klettern. Die Richener Fans hätten es verdient.
Nächste Woche gilt es, die Niederlage auswärts wieder gut zu machen. Im Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft der HSG Hohenlohe sollte dies bei einem konzentrierteren und disziplinieren Auftreten im Bereich des Machbaren liegen. Anpfiff ist am Samstagabend um 20 Uhr in der Pfedelbacher Creutzfelder Sporthalle.
Für den TB Richen spielten: Martin Appel, Lukas Sommerfeld (beide im Tor); Stephan Schneider (5), Sebastian Fecker (3), Thomas Mairhofer (3/1), Robin Renz (3/1), Sebastian Kreiter (2/1), Tobias Gimber (1), Tom Reimold (1), Ruven Renz (1), David Müller (1), Oliver Karg.
Bericht: Martin Appel