Sonntag, 03. November 2024
Am Ende blieben zwiespältige Gefühle
Da war mehr drin. Im Heimspiel gegen den Absteiger und Meisterschaftsfavoriten Nummer eins SG Heuchelberg gab es für die Richener Handballer zwar die befürchtete Niederlage – am Ende setzte es ein 18:23, doch die Leistung der Gäste vor allem aus dem Positionsangriff war ebenfalls alles andere als furchteinflößend, wie die ebenfalls nur 23 erzielten Treffer bezeugen. Doch zu einer Offensive gehört eben nicht nur das Positionsspiel, sondern auch das Umschaltverhalten von Abwehr auf Angriff. Und da waren die Gäste am Sonntagabend eindeutig besser und stellten die Richener über die gesamte Spielzeit vor Probleme, die sie kaum bewältigten – vor allem in der Anfangsphase.
Hier suchten diese vorne im Angriff ihr Heil zu sehr über den Rückraum und hatten dabei ihr Visier noch nicht eingestellt. Entweder waren die Würfe Beute des starken Lucas Grimm im Heuchelberger Gehäuse oder landeten neben oder über dem Tor. Und im Spiel nach vorne agierten die Heuchelberger wie eine Spitzenmannschaft. Exakte Pässe der Hintermannschaft auf die früh gestarteten Außenspieler ermöglichten Tempogegenstöße, die den Gast nach elf Minuten mit 6:2 in Führung brachten. Richen verkürzte zwar auf 4:6, doch ein 5:0- Lauf der SG machte aus dem akzeptablen 4:6 bis kurz vor der Pause ein 4:11. Die taktische Umstellung auf zwei Kreisläufer, auch um den Rückraum ein wenig zu entlasten trug keine Früchte, denn nun wurde das Spiel zu sehr auf den Kreis zugeschnitten und mitunter zu verzwungen abgelegt – die Außen waren weitgehend aus dem Spiel. Es bahnte sich ein Debakel an – doch das konnte abgewendet werden, auch weil Torwart Fabian Immink erneut eine starke Leistung zeigte, vor allem bei den zu häufig auftretenden freien Heuchelberger Torgelegenheiten. Aus dem Rückraum war es überschaubar, was auf das Richener Tor kam und so wurden die Seiten beim Stande von 8:12 aus Sicht der Heimmannschaft gewechselt. In Summe hatten die erneut zahlreich erschienenen Zuschauer in der Eppinger Hardwaldhalle eine hitzige erste Halbeit mit vielen Nicklichkeiten auf beiden Seiten und unnötigen Fouls, die die Atmosphäre hochschaukelten, gesehen.
In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel etwas ruhiger. Im Gegensatz zum TB Richen spielte die SG Heuchelberg ihre Angriffe geduldiger aus und wusste es, die großzügig vorgegebene Linie des Schiedsrichters beim passiven Spiel cleverer und zu ihren Gunsten zu nutzen. Bald nach der Halbzeit hatten sie ihre Führung auf sieben Tore Differenz erhöht und ernsthafte Zweifel über den Sieger sollten nicht mehr aufkommen. Zwar hatte Richen beim 16:19 nochmal auf drei Tore verkürzt und es waren noch mehr als acht Minuten zu spielen, doch es war zu sehen wie hart die Heimmannschaft für ihre Tore hatte kämpfen müssen. Mit der 18:23 Niederlage konnte Richen am Ende in Anbetracht des sich anbahnenden Debakels ergebnistechnisch leben, dennoch bleibt das Gefühl, dass da heute mehr möglich war.
Erneut in der Außenseiterrolle reisen die TB-ler am kommenden Samstag zum Auswärtsspiel bei der HSG Staufer Bad Wimpfen/Biberach – doch auch vor Wochenfrist wurde die Reise zur HG Könighsofen/ Sachsenflur 2 nicht als Favorit angetreten – und auch hier machte man sich nicht ohne etwas Zählbares auf die Rückreise. Anpfiff ist um 19 Uhr in der Stauferhalle Bad Wimpfen.
Für den TB Richen spielten: Fabian Immink, Martin Appel (im Tor); Robin Renz (3/1), Tobias Gimber (2), Sebastian Kreiter (2), Thomas Uhler (2), Sebastian Fecker (2), Stefan Pretz (2), Markus Gottstein (2), Thomas Mairhofer (1), Stephan Schneider (1), David Müller (1), Christopher Kaufmann, Peter Himmelsbach.
Bericht: Martin Appel