Spielbericht TSG Schwäbisch Hall – Herren 1

Samstag, 19. Februar 2022

Trotz Niederlage einen positiven Eindruck hinterlassen

Unbelohnt blieb die Aufholjagd der Richener Handballer beim Tabellenführer aus Schwäbisch Hall. Am Ende eines anfangs sehr einseitigen, hintenraus dafür aber umso spannenderen Spiels, gewann die favorisierte Heimmannschaft knapp mit 29:27. Sicher kein unverdienter Sieg des Ligaprimus, doch in Anbetracht der kämpferischen Leistung der Kraichgauer in der zweiten Halbzeit hätte ein Punktgewinn den Richenern gut zu Gesicht gestanden.

Wie schon auch im Derby beim TV Bad Rappenau vor zwei Wochen, kam der TB schlecht bis gar nicht aus den Startlöchern. Ehe man sich versah, leuchtete ein 4:1 von der Anzeigetafel. Die Schwäbisch Haller begannen im Angriff mit enorm viel Druck, dem Richen gerade in der Anfangsphase kaum etwas entgegen zu setzen hatte. Hier mussten die mitgereisten TB-Fans bereits Schlimmes befürchten. Auch in der Folge setzte sich der Trend fort und die Gäste mussten für ihre Tore deutlich mehr in die Waagschale werfen als die ambitionierten Hohenloher. Als es 8:3 für Schwäbisch Hall stand, nahm Trainer Benjamin Bernauer eine Auszeit – und schaffte es damit den Lauf der Heimmannschaft im Angriff ein wenig auszubremsen.

Die Partie gestaltete sich in der Folge nun ein wenig ausgeglichener, wenn auch sich dies im Spielstand nicht deutlich machte. Richen rannte weiter dem Rückstand aus der Anfangsphase hinterher, schaffte es jedoch in der Folge besser, im Angriff auch Akzente zu setzen. Vorrangig waren es die Rückraumschützen um Felix Dalferth und Markus Gottstein, die für ihre Farben einnetzten. Und auch hinten in der Abwehr wurde es nun besser geschafft, die Schwäbisch Haller ins Positionsspiel zu zwingen. Zwar hatten diese da auch Vorteile, und in Person des bärenstarken Vasil Vitanov auf Halbrechts das beste Argument des Abends, doch zumindest mussten sie nun härter für den Torerfolg arbeiten. Zur Pause stand es 17:9 für Schwäbisch Hall und zu diesem Zeitpunkt hätte jeder Richener eine Niederlage mit zwei Tore am Ende gewiss unterschrieben.

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs war die Heimmannschaft der klar dominierende Part auf dem Spielfeld, schraubte seine Führung bis zur 35. Minute gar auf zehn Tore hoch. Nur die kühnsten Optimisten setzten da noch einen Cent auf den Gast – zu Unrecht. Initialzündung für die Richener Aufholjagd war ein gehaltener Siebenmeter von Aushilfstorwart Fabian Immink in der 37. Minute. Auch in der Folge war Immink immer wieder zur Stelle, brachte Emotionen ins Spiel, die sich auch auf den Angriff übertrugen. Insgesamt fünf Tore in Serie gelangen Richen und als es in der 40. Minute 21:16 stand merkten die TB-ler, dass die Haller Mannschaft auch verwundbar ist. Tor für Tor kämpfte sich Richen weiter heran, lies sich von den nicht immer positiven Emotionen auf der Tribüne kaum beeindrucken und kam in der Crunchtime zwei Mal bis auf ein Tor heran. Doch vor allem die Durchschlagskraft des Haller Rückraums um Paul Dietrich auf Rückraum- Links und dem bereits erwähnten Vasil Vitanov auf Rückraum-Rechts war es, die am Ende Schwäbisch Hall den Heimsieg bescherte. Endstand 29:27. Nicht näher eingegangen wird an dieser Stelle auf das Verhalten einiger weniger Fans der Heimmannschaft, vor allem in der Anfangsphase.

So durchgelutscht wie die Floskel auch sein mag, so sehr traf sie am Samstag in Schwäbisch Hall zu: „Dieses Spiel haben wir nicht in der Schlussphase verloren“, waren sich die Richener einig, und machten sich trotz Niederlage zufrieden und stolz auf die weite Heimreise.

Nach einem spielfreien Wochenende steht am Donnerstag, 3. März gegen die HSG Hohenlohe 2 ein ungewohnter Spieltermin ins Haus. Corona und die eng werdenden Spieltermine machen es nötig, dass die Partie zur Trainingszeit, um 20:15 Uhr angepfiffen wird. 

Für den TB Richen spielten: Martin Appel, Fabian Immink (beide im Tor); Felix Dalferth (9/4), Markus Gottstein (8), Sebastian Fecker (4), Thomas Mairhofer (2), Robin Renz (2), Stefan Pretz (2), Oliver Karg, Ruven Renz, Nicolas Altrieth.

Bericht: Martin Appel