So, 14. November 2021
Herbst-Depressionen bei den Herren 1
Am frühen Sonntagabend hatten die Richener Handball-Männer die Gelegenheit Wunden zu lecken. Denn nach der 26:30-Heimniederlage im Spitzenspiel gegen die HSG Kochertürn/Stein vor Wochenfrist traf die Truppe von Trainer Benjamin Bernauer auf den schwer einzuschätzenden FSV Bad Friedrichshall – und wusste im Vorfeld aufgrund der Ergebnisse des Gegners nicht so recht, worauf sie sich einstellen musste. Doch trotz, dass Richen leicht favorisiert ins Spiel ging, gab es am Ende ein böses Erwachen. Mit 24:20 gewann die Heimmannschaft am Ende verdient und Richen hatte zum zweiten Mal in Folge das Nachsehen. Personell war der TB zwar deutlich dezimiert, doch ein besseres Ergebnis und etwas Zählbares lag nicht im Bereich des Unmöglichen am frühen Sonntagabend in der Bad Friedrichshaller Glück-Auf-Halle.
Richen musste in Person von Julian Müller, Stefan Pretz, Markus Gottstein, Robin und Ruven Renz auf wichtige Stützen verzichten, und kam dennoch gut aus den Startlöchern. Zwar war hinten in der Abwehr zu sehen, dass in dieser Zusammensetzung noch nie gespielt wurde und vor allem, dass auf den Schultern der jungen Nachwuchskräfte deutlich mehr Verantwortung lag als sonst. Doch Torwart Lukas Sommerfeld war oftmals zur Stelle und konnte die Kohlen für seine Farben aus dem Feuer holen. In Anbetracht des Fehlens des Mittelblocks begann Richen mit einer 5:1-Deckungsvariante und lag trotz der Abstimmungsprobleme in der Abwehr nach zehn Minuten mit 5:2 in Führung. Richen spielte schnell und druckvoll nach vorne, kam dabei immer wieder über die agilen Außenspieler Sebastian Fecker und Nicolas Altrieth zum Torerfolg. Auch als es in der 17. Minute 10:5 für die Gäste stand wirkte es nicht so, als würde Richen an diesem Abend noch eine ganz bittere Erfahrung machen – nämlich eine Torflaute von, halbzeitübergreifend, insgesamt 23 Minuten. Vorne wurde nun zu oft vorschnell und ohne wirkliche Not der Abschluss gesucht, zudem sich im Rückraum zu wenig bewegt, sodass die Heimmannschaft langsam aber sicher ins Spiel kam. Noch vor dem Pausenpfiff des souveränen Einzelschiedsrichters Hendrik Nirmaier vom TSV Buchen übernahmen die Bad Friedrichshaller die Führung – ihr 7:0-Lauf bescherte ihnen gar eine 12:10-Führung.
Auch nach dem Seitenwechsel war weiter Sand im Getriebe des TB-Angriffs. Erst in der 40. Spielminute gelang der elfte Treffer. Zu Gute kam den Gästen dabei, dass die Bad Friedrichshaller Mannschaft aus dem gebundenen Spiel ebenfalls so ihre Probleme hatte und bis zu besagter 40. Minute lediglich ein weiteres Mal eingenetzt hatte. Der Rest des Spiels ist schnell erzählt. Bad Friedrichshall erzielte in der Folge immer wieder Tore über direkte oder erweiterte Tempogegenstöße, nachdem es der TB-Angriff nicht geschafft hatte, sich zwingende Torchancen zu erspielen. Viel zu oft wurde, wissend dass an diesem Tage vorne die Durchschlagskraft im Angriff fehlt, ohne Not und Vorbereitung aus dem Rückraum abgeschlossen oder der Ball ging beim Spielaufbau verloren. Die aufmerksame Bad Friedrichshaller Mannschaft erzielte so Tor um Tor, und spätestens beim 21:15 acht Minuten vor Schluss war die Messe gelesen. Der Rest war nur noch Ergebniskosmetik und so stand am Ende eine bittere 24:20-Niederlage und die Erkenntnis, dass das Spiel trotz des dezimierten Kaders nicht hätte verloren werden müssen.
Nach einer einwöchigen Spielpause geht es für die Kraichgauer erst am Samstag, 27. November weiter. Anpfiff gegen die zweite Mannschaft der HSG Hohenlohe ist am Samstagabend um 18 Uhr in der Eppinger Schmiedgrundhalle.
Für den TB Richen spielten: Martin Appel, Lukas Sommerfeld (beide im Tor); Felix Dalferth (9/5), Nicolas Altrieth (3/1), Thomas Mairhofer (2), David Müller (2), Sebastian Fecker (2), Jochen Schwenda (2), Oliver Karg, Stephan Schneider.
Bericht: Martin Appel